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Computer Bild hat auf seinem Test- und Vergleichsportal die Ergebnisse zur Studie „Bester Champagner“ im November 2021 veröffentlicht. Der prickelnde Schaumwein aus der Champagne steht – global betrachtet – als Sinnbild für Genuss pur. Viele Menschen belohnen sich in den spektakulären Momenten ihres Lebens mit diesem feinperligen Traubensaft – als Ausdruck von elitärem Lebensgefühl. Bei Hochzeiten, runden Geburtstagen, an Silvester oder bei Empfängen gehört dieser Premium-Schaumwein inzwischen weltweit zum höchsten Standard. Dabei kann das Glas in der gehobenen Gastronomie für eine der etablierten Marken schon mal mehr als 30 Euro kosten.
Aber was soll's werden viele sagen, die eigene genüssliche Belohnung hat eben ihren Preis. Apropos Preis: Der „Pommery Brut Royal“ zum Preis von 40,99 Euro, im Sonderangebot bei Amazon für nur 24,99 Euro erhältlich, und der „Moet & Chandon Brut Imperial“ für ca. 113,00 Euro, als Aktionsangebot in diversen Onlineshops unter 100,00 Euro zu haben, schnitten mit „Sehr gut“ am besten ab.
Die „Outperformer“ bei Qualität und Business
Aus Sicht der Profis beinhaltet die exklusive Reihe der fünf Luxus-Champagner:
Weltweiter Marktführer mit einem Jahresumsatz von über 2,2 Mrd. Euro ist das Unternehmen Moet Hennessy, das mit seinen Marken Veuve Clicquot, Moet & Chandon sowie Dom Perignon zur Division „wines & spirits“ des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy) gehört.
Die Einhaltung definierter Kriterien berechtigt zur Champagner-Produktion
Aber was macht einen herausragenden Champagner aus? Zunächst: Ein Champagner kommt aus der französischen Region Champagne! Das bedeutet: Hier müssen die Rebstöcke stehen, die Trauben im Weinberg geerntet und anschließend in den Kellereien verarbeitet werden. Was bei guten Weinen verpönt ist, das ist für einen Champagner Voraussetzung. Nämlich verschiedene Rebsorten und Jahrgänge miteinander vermischen! Verarbeitet werden dürfen nur die Traubenarten Pinot Meunier, Pinot Noir und die weiße Rebsorte Chardonnay.
Die Produktion von Champagner erfolgt durch natürliche Flaschengärung. Während des Reifeprozesses werden dem Wein Hefekulturen zugesetzt. Bei der Lagerung gilt es zu beachten, dass nur Jahrgangschampagner über einen Zeitraum von zwei Jahren hinaus gelagert werden können. Idealerweise sollte die Temperatur für die Lagerung 10 bis 12 Grad Celsius betragen, bei einer Luftfeuchtigkeit von 70%. Denn die Naturkorken bleiben nur bei ausreichender Luftfeuchtigkeit elastisch, was den Eintritt von Luft in die Flasche vermeidet. Um den Korken nicht austrocknen zu lassen, sollte jede Flasche flach gelagert werden.
Das Territorialkonzept der Champagne, beschlossen 1927, unterscheidet sich im Prinzip nicht von vergleichbaren Anbau-Gebietskonzepten für Wein wie beispielsweise in Mainfranken, an der Mosel oder in der Toskana. Wesentlich ist hierbei: In der Region mit dem urbanen Zentrum Reims müssen die Reben unter rauen klimatischen Bedingungen in Hanglage reifen, was den Champagne-Weinen eine unnachahmliche Typizität verleiht. Dabei wirkt einerseits Kontinentalklima („kühles Wetter“) auf die Weinstöcke und Reben, andererseits ist maritimes Klima für regelmäßige Niederschläge verantwortlich.
Die Sonneneinstrahlung ist mit durchschnittlich 1.650 Stunden p.a. eher gering, vergleicht man die Champagne mit den Weinbaugebieten Bordeaux (2.069 Stunden) oder Burgund (1.910 Stunden).
Globales Business mit Luxusgut Champagner
Der Betrachtungszeitraum von „Statista“ zeigt den leicht rückläufigen Abverkauf für Champagner von 2000 bis zum Jahr 2020. Wurden 2000 in Deutschland noch 14,3 Mio. Flaschen verkauft, so hat sich der Verkauf in 2020 bei 10,1 Mio. Flaschen eingependelt. Legt man hier einen Verkaufspreis von ca. 35,00 Euro pro Flasche zugrunde, ergibt das ein Umsatzvolumen von über 350 Mio. Euro. Das entspricht in etwa dem Jahresumsatz von Borussia Dortmund in der Saison 2020/21. Mit 365,7 Mio. Euro Erlösen positionierten sich die Kicker aus dem östlichen Ruhrgebiet im europaweiten Ranking der Top-Clubs auf Platz 12.
Laut „Comité Champagne“ betrug der globale Gesamtabsatz der Champagner-Häuser 2016 ca. 177,5 Mio. Flaschen à 0,75 Liter. Es gibt in dieser Region 360 Produktionsbetriebe, in denen 16.200 Menschen arbeiten. Das beinhaltet auch die ca. 15.000 Winzer. Das Champagner-Business erwirtschaftet hier einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro, davon 2,6 Mrd. Euro im Export. Die wichtigsten Exportmärkte sind (in Flaschen/Mio.):