3. Juli 2022

Deutscher Eishockey-Weltstar Leon Draisaitl

(Foto: Wikipedia, Sven Mandel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0)

„It sucks – es nervt“: Edmonton Oilers verpassen erneut Finale um Stanley-Cup

Die Würfel in der weltbesten Eishockey-Liga, der amerikanischen National Hockey-League (NHL), sind gefallen: Im Finale der „Best of Seven“ zwischen den Siegern der Western und Eastern Conference, holten sich die Colorado Avalanche aus Denver am 26. Juni mit dem 4:2 über die Tampa Bay Lightning, schon im sechsten Spiel den dritten Stanley Cup nach 1996 und 2001. Im Halbfinale der Western Conference gewannen zuvor die Edmonton Oilers mit dem deutschen Superstar Leon Draisaitl (26) gegen die Calgary Flames, mussten sich im entsprechenden Finale dem späteren Gesamtsieger Colorado Avalanche aber beugen. Draisaitl bleibt wieder nur die Hoffnung auf die nächste Saison!

Dank eines famosen Endspurts schafften die Oilers souverän den Sprung unter die 16 besten Mannschaften des Kontinents. Der gebürtige Kölner hatte daran einen wesentlichen Anteil – er spielte die beste Saison seiner Karriere in der besten Eishockey-Liga der Welt. Ende der Regular Season konnte er – wie in der Vor-Saison – 110 Scorerpunkte in 82 Spielen verbuchen. Dabei verbesserte er eindrucksvoll seine Torquote von 43 auf 55. Nur Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs erzielte vor Jahrzehnten in einer Spielzeit mehr Treffer.

„Krieger“ Draisaitl kämpft sich durch die Play-Offs

Bereits die erste Play-Off-Paarung der Oilers gegen die LA Kings hatte es in sich: Vier Siege in der Best-of-Seven-Serie mit neun Punkten von Draisaitl (fünf Tore, vier Assists) verdeutlichten seine einzigartige Form. Im Viertelfinale behielten die Oilers mit einem überragenden Draisaitl gegen den kanadischen Erzfeind Calgary Flames mit 4:1 die Oberhand. Der Deutsche war mit seinen zwei Toren und 15 Assists in den fünf Spielen herausragender Akteur. Das Aus der Oilers kam dann im Finale der Western Conference eher unspektakulär – gleich die ersten vier Spiele wurden verloren! Bemerkenswert: Draisaitl biss in den Play-Offs die Zähne zusammen – erst nach dem Ausscheiden informierte der Club über einen schmerzhaften Syndesmoseriss des Centers. Immer wieder schlugen die Gegenspieler deshalb auf sein Sprunggelenk, mehrfach musste sich der Center nach brutalen Checks zur Bank schleppen. Voller Ehrfurcht bezeichnete Jay Woodcraft, Cheftrainer der Oilers, seinen deutschen Spieler als „Krieger“, der trotz körperlicher Einschränkungen solche Spitzenleistungen bringt.

Leon Draisaitl / NHL
(Foto: nhl.com/Leon Draisaitl)

Dem Deutschen bleibt nur ein Trostpreis, der wahrscheinlich für die Ewigkeit bestimmt ist. Im Ranking der besten Play-Off-Scorer überholte er den legendären Wayne Gretzky, bis heute DIE lebende NHL- und Oilers-Ikone.

Der deutsche Stürmer ist darüber hinaus mit einer Bestmarke von 242 Toren der erfolgreichste deutsche NHL-Stürmer aller Zeiten. Der ehemalige Profi Marco Sturm hatte dafür 938 Spiele für die St. Louis Blues, Edmonton Oilers und Buffalo Sabres gebraucht – Draisaitl schaffte diese Bestmarke in lediglich 543 Spielen. Die Experten in den USA und Kanada sind sich einig: Der beste Eishockey-Spieler der Welt kommt aktuell aus Deutschland!

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Leon Draisaitl: Die 10 schönsten Tore seiner NHL-Karriere (Youtube NHL)

Deutscher Nico Sturm gewinnt Stanley-Cup

Des einen Freude ist des anderen Leid: Landsmann Nico Sturm (27) vom frisch gebackenen Stanley-Cup-Sieger aus Denver ist zwar erst seit März 2022 im Team unter Vertrag. Umso größer ist die Freude! Denn auch die Fans in Augsburg, seiner deutschen Heimat, dürfen sich mitfreuen: Jedem Teammitglied eines Stanley-Cup-Siegers ist es nämlich gestattet, den gut 20 Kilogramm schweren Pokal für einen Tag mit in die Heimatstadt zu nehmen.

Seit 2014 spielt Draisaitl für den kanadischen Franchisenehmer aus der Öl-Hauptstadt Kanadas. Am Ende der Saison 2019/20 war er Top-Scorer in der NHL und wurde dementsprechend als erster Deutscher mit der Art Ross Trophy, der Hart Memorial Trophy sowie dem Ted Lindsay-Award, als wertvollster Spieler der Saison, ausgezeichnet. 2020 erhielt er darüber hinaus die Ehrung zum Sportler des Jahres von Deutschland.

Aktuell erhält Draisaitl von den Oilers ein Jahresgehalt von 9 Mio. US-Dollar. Das Gesamtpaket über acht Jahre beträgt 68 Mio. US-Dollar. Damit ist der Deutsche unter den Top 10 der bestverdienenden NHL-Spieler. Spitzenreiter im Ranking ist sein Club-Kamerad Connor McDavid mit einem Jahressalär von 15 Mio. US-Dollar. Zum Vergleich: Deutsche Top-Spieler wie beispielsweise Yasin Ehliz verdienen – ohne Werbung – um die 160.000 Euro p.a in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Der gebürtige Kölner Draisaitl ist der Sohn des Ex-Nationalspielers und heutigen Trainers Peter Draisaitl. Bei den Kölner Haien durchlief der Filius alle Nachwuchsmannschaften, um noch vor Beginn seiner Profi-Karriere zu den Mannheim Adlern zu wechseln.

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