3. Juli 2022

Fescher Bauern-Nachwuchs zieht blank

Franzi aus der Nähe von Schrobenhausen ist eins der sechs bayerischen Models. Per Voting wird abgestimmt, welche drei im Kalender veröffentlicht werden. (Foto: jungbauernkalender.at/NEUES LAND Medien GmbH)

Vom einstigen Sex-Skandal zur beeindruckenden Imagekampagne für die Land- und Forstwirtschaft in Österreich

Es ist wieder soweit: Die 23. Auflage des inzwischen legendären österreichischen Jungbauernkalenders steht in den Startlöchern. Alle Fotoshootings sind abgeschlossen. Diesmal mit „Special Guests“ aus Bayern. 22 österreichische Bauern und Bäuerinnen sowie drei deutsche Models präsentieren die Landwirtschaft von ihrer heißen Seite. Michael Wittig, Fotograf für die Damen, und Michaela Lorber, Pendant für die Herren, haben die Laienmodels in landwirtschaftlichem Ambiente perfekt in Szene gesetzt.

Was 2001 als Skandal mit einer Auflage von 2.000 Stück begann, hat sich bis heute als herausragende Imagewerbung für die Bäuerinnen und Bauern – weit über Österreich hinaus – etabliert. Dank der Herausgeber Jakob Taibinger und Franz Tonner. Seit 2002 wird der Jungbauernkalender sowohl als Men-, wie auch als Girls-Edition, herausgegeben. Welches Ziel verfolgt die Präsentation von nackter Haut der jungen Landwirte? „Die Jungbäuerinnen und Jungbauern haben den Auftrag, für die Werte der Landwirtschaft und all die dazugehörigen Sparten zu begeistern und diese von ihrer reizvollen Seite zu zeigen. Wir präsentieren die jungen Heldinnen und Helden der Landwirtschaft“, so die stolzen Herausgeber, die NEUES LAND Medien GmbH und der Steirische Bauernbund.

Selbstbewusster Landwirtschaftsnachwuchs wirbt mit nackter Haut für Branchen-Image

Die Vermarktung erfolgt doppeldeutig mit Humor unter dem Titel „Die attraktivsten Seiten der Landwirtschaft“. Die beiden Kalender werden jeweils für 29,99 Euro verkauft, beide Kalender als Gesamtpaket kosten 57,99 Euro.

Gute Chancen für das Kalender-Cover: Benedikt Hartl aus Niederösterreich und Bayerns Veronika Kremser (Foto: jungbauernkalender.at/NEUES LAND Medien GmbH)
Gute Chancen für das Kalender-Cover: Benedikt Hartl aus Niederösterreich und Bayerns Veronika Kremser (Foto: jungbauernkalender.at/NEUES LAND Medien GmbH)

Es ist den Fans der Social Media-Communitys vorbehalten, über das jeweilige Cover Girl bzw. den Cover Boy abzustimmen.  Als Location für die Shootings fungierten in diesem Jahr Bauernhöfe rund um das steirische Pöllau. „Die steirischen Betriebe zeichnen sich einerseits durch eine große Bandbreite an Betriebszweigen aus, andererseits wird unter den unterschiedlichsten Bedingungen gewirtschaftet, sei es im Flachland oder im Berggebiet. Diese Vielseitigkeit wollen wir mit dem Kalender eindrucksvoll veranschaulichen,“ erklärt Projektleiter Franz Tonner.

Volle Rückendeckung von der Landwirtschaftsministerin

Das Projekt hat inzwischen vollste Rückendeckung der Politik. So ist Elisabeth Köstinger, Österreichs Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus mächtig stolz auf die selbstbewussten Protagonisten der Landwirtschaft. „Der Kalender mit unseren Jungbäuerinnen und Jungbauern“, so die frühere Bundesobfrau der Österreichischen Landwirtschaft, „soll auf charmante Weise eine moderne und innovative österreichische Land- und Forstwirtschaft zeigen. Die bäuerliche Jugend ist selbstbewusst und es ist wichtig, ein echtes, modernes Bild zu zeigen: das von bäuerlichem Unternehmertum!“

Ob sich heute Unternehmertum in der Bauernschaft realistisch mit der Jungbäuerin im Negligé am Trecker widerspiegelt, darf bezweifelt werden… Aber wie immer gilt: Sex sells! Und wenn alle Beteiligten Spaß haben – why not?

Österreichs Landwirte – früher dominierender Wirtschaftsfaktor

Nach aktuellem Stand der Agrarstrukturerhebung gibt es in Österreich mit ca. neun Mio. Einwohnern 155.754 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Gegenüber dem Jahr 2016 stellten 3,9 % bzw. rund 6.300 Betriebe ihre Bewirtschaftung ein. Immer noch sind im südöstlichen Nachbarland gut 3,9 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. Im Jahr 1960 waren rund 1,5 Mio. Arbeitskräfte in diesem Wirtschaftssektor beschäftigt. Im Jahr 2016 sank die Anzahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft von Österreich auf rund 405.000. Den größten Teil macht die Milchwirtschaft aus, gefolgt von forstwirtschaftlichen Betrieben, Getreideanbau und Mischwirtschaft. Insgesamt werden gut 87 % der Landesfläche land- und forstwirtschaftlich genutzt.

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