12. Januar 2022

Ist die Krypto-Plattform Cake DeFi in Deutschland nicht genehmigt?

Die Kontrollbehörde BaFin ermittelt

Mit Euro/Dollar digitales Geld kaufen (Bild: blog.cakedefi.com)

Das „Handelsblatt“, in Deutschland führend bei News aus Finanzen, Wirtschaft und Politik, sowie andere „Special Interest“-Medien hatten kürzlich mit großen Schlagzeilen über vermeintliche Probleme bei der Krypto-Plattform „Cake DeFi“ berichtet. Das allerdings mit zum Teil unterschiedlicher Bewertung. Was war geschehen? Blockchain-Unternehmer Julian Hosp steht mit seiner Krypto-Investitionsplattform „Cake DeFi“ massiv in der Kritik und im Auge des Orkans der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

So soll die in Singapur ansässige Cake Pte. Ltd des Österreichers Hosp, die das Onlineportal formal betreibt, keine notwendige Erlaubnis für das Business mit Finanzdienstleistungen oder Bankgeschäften in Deutschland haben. Aber ein grünes Licht von der BaFin ist hierfür grundlegende Voraussetzung. Das Unternehmen sieht das erst mal locker: In einer Verlautbarung auf der Website heißt es sinngemäß: Wir haben den Impuls der BaFin zur Kenntnis genommen, sind aber in Singapur ansässig und halten uns an die Gesetze vor Ort.

Gute Reputation ist der Kern von erfolgreichem Finanz-Business

Ob die Krypto-Profis weiterhin so entspannt bleiben, wird sich zeigen. Denn auf dem Radar dieser deutschen Aufsichtsbehörde zu stehen, die mit einer offiziellen Pressemitteilung „über die erfolgten Ermittlungen“ informiert hat, dürfte der Reputation schaden. Und das wiederum ist nicht förderlich für die Umsätze dieser bis dato erfolgreichen Fintech-Story im deutschen Markt. Das Unternehmen bietet beispielsweise mit sogenanntem Liquidity Mining den Investoren Zinsen von bis zu 152,01% pro Jahr an. Leistungsversprechen: „Transferiere deine Lieblingscoins in gemeinsame Liquidity-Mining-Pools und mine mit minimalem Aufwand beliebte Coin-Paare für hohe Gewinne.“

Erfolgstorte? Mit minimalem Aufwand auf Krypto-Plattform Cake DeFi beliebte Coin-Paare minen.
Wer will nicht ein Stück von der Erfolgstorte? (Foto: blog.cakedefi.com)

Bereits 2020 haben die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland vereinbart, beim Geschäft mit Krypto-Währungen stärker zu regulieren. China hat bei diesem Thema kürzlich die weltweite Pole Position eingenommen. So dürfen die Chinesen beispielsweise nicht mehr via Computer oder Smartphone digitales Geld im Ausland kaufen oder traden. Die chinesische Zentralbank möchte schließlich wissen, an wen, wohin und wieviel Geld die Chinesen transferieren. Deshalb arbeitet man hart daran, einen eigenen digitalen Yen einzuführen. Natürlich um zu kontrollieren, Schwarzmarktgeschäfte mit dem digitalen Geld in E-Wallets zu unterbinden…

Die Wirecard-Pleite hat die BaFin sensibilisiert

In Deutschland ist die BaFin zentrale Aufsichts- und Regulierungsbehörde für Finanzmarktgeschäfte. Spätestens seit dem Wirecard-Skandal mit dem vermeintlich viel zu späten Eingreifen der obersten Aufseher beim einstigen Börsenliebling ist man bei der BaFin höchst sensibilisiert. Um ähnliche Pleiten für deutsche Investoren und Steuerzahler zu vermeiden bzw. betrügerische Machenschaften rechtzeitig aufzudecken.

„Cake DeFi“-CEO Hosp hat eine schillernde Vergangenheit, war er doch vor seiner Krypto-Karriere beim anrüchigen Schneeballsystem Lyoness aus Österreich aktiv. Klar ist: Zieht die BaFin durch, ist das Business in Deutschland einzustellen, was die Rückabwicklung der bestehenden Geschäfte beinhaltet. Entschieden ist noch nichts: Hosp will das mögliche Problem mit seinen Juristen und der BaFin klären lassen.

Kurseinbruch beim Bitcoin

Zeitgleich ist bei allen Bitcoin-Fans ein erschrockenes Zucken zu erkennen. Der Kursverlust in den ersten Tagen des neuen Jahres beträgt gut 14%, rutschte mit 39.774 US-Dollar unter die wichtige Vierzigtausender-Marke.

BusinessNews365.de berichtet über aktuelle Themen rund um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Immer im Blick: Europa und die Globalisierung! Mit News, Reportagen, Interviews und Videobeiträgen aus den Bereichen Finanzen, Lifestyle, Sport, Medien & Wirtschaft.

crossmenu