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Die Journalisten Alexander Demling und Simon Hage stellen provokante Fragen zu Elon Musk, der vielen als Messias der globalen Hightech-Branche gilt. Ist er vielleicht doch nur ein Blender? Mit der jetzt verpatzten Twitter-Übernahme verblasst das Bild vom Business-Guru. „Will er tatsächlich primär den Planeten retten, den globalen Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigen, wie er vorgibt? Verfolgt er tatsächlich das Ziel, die Meinungsfreiheit bei Twitter zu erhöhen? Oder geht es Musk einfach nur um Macht, dicke Hose – und viel Geld?“
Nach Einschätzung des SPIEGEL bestand die Stärke von Musk darin, revolutionäre Unternehmen wie Tesla oder SpaceX zu entwickeln, statt in Konzerne zu investieren, die wie Twitter seit Jahren stagnieren. Um diese Idee von der E-Mobilität global umzusetzen, so die Journalisten, wäre er wohl nie auf die Idee gekommen, in verblassende Branchenstars wie Chrysler, Fiat oder Opel zu investieren.
Für 44 Milliarden US-Dollar wollte Musk Twitter im April übernehmen. Eine horrende Summe, die sich im Nachhinein als viel zu hoch und unüberlegter Schnellschuss herausstellte. Nach dem Einbruch der Tech-Börsen in den vergangenen Wochen könnte man diesen Nachrichtendienst aktuell für die Hälfte bekommen. Dummerweise hat der Tycoon bereits sattelfeste Vorverträge gemacht.
Wenn er jetzt meint, wegen kolportierter Falschaussagen des Twitter-Managements über „Kartei-Leichen“ von über 5% problemlos aussteigen zu können, dürfte er sich getäuscht haben. Der Ausstieg aus dem Deal wird milliardenschwer – ausschließlich auf Rechnung und Kosten von Musk und Tesla. Bei den aktuellen Schwierigkeiten des Fahrzeugherstellers wird man dem Geld, das jetzt für Gerichts- und Anwaltskosten beim Twitter-Gau versenkt wird, richtig nachtrauern.