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Die Gerüchteküche brodelt bereits seit Wochen: Nachdem Manchester United die Champions League verpasst hatte, wolle Superstar Cristiano Ronaldo (37), so berichten Insider, den Old Trafford unbedingt verlassen. Sein langjähriger Berater, Jorge Mendes (55), soll „CR7“ offensiv bei verschiedenen europäischen Top-Clubs angeboten haben, die in der kommenden Spielzeit in Europas Meisterklasse vertreten sind.
Insbesondere die Marketing-/Social Media-Aktivitäten, mit denen der Portugiese inzwischen mehr verdient als mit dem Fußballspielen, brauchen diese Plattform der Inszenierung, um die Marke Ronaldo weitergehend zu kapitalisieren. Darüber hinaus wird Ronaldo im Winter die letzte FIFA-WM in seiner langen Karriere spielen, weswegen, so der Plan, der Wettbewerb in einer starken europäischen Liga notwendig ist. Laut BILD soll Ronaldo bei United ca. 29 Mio. Euro im Jahr kassieren. Netto, versteht sich…
Manager von Ronaldo bietet den Superstar wie schales Bier an
Bayern Münchens Boss Oliver Kahn hat bereits in der vergangenen Woche dem unaufgeforderten Angebot diplomatisch abgesagt. Er schätze den Top-Star außerordentlich, aber eine Verpflichtung würde nicht in die Bayern-Philosophie passen. Der deutsche Rekordmeister hat sich selbstbewusst den finanziellen Verlockungen dieses Mega-Deals widersetzt: Alleine der globale Trikotverkauf hätte den Münchnern und mit ihnen dem Ausrüster Adidas, bei schätzungsweise 500.000 verkauften Shirts mit der Rückennummer 7, 50. Mio. Euro Umsatz im ersten Vertragsjahr eingebracht. Ein Deal, der bei erheblich reduzierten Gehaltsforderungen des Stürmers und einer erschwinglichen Ablösesumme von rund 20 Mio. Euro wirtschaftlich erfolgreich gewesen wäre. Unabhängig vom gigantischen Imagenutzen für die Bayern!
Manchester City, mit der Abu Dhabi United Group als milliardenschwerem Investor, soll ernsthaftes Interesse gezeigt haben. Aber Chef-Coach Pep Guardiola hat sofort abgewunken. Auch Thomas Tuchel vom FC Chelsea London hat keine Lust, den egozentrischen Stürmer zu integrieren. Die „Blues“ haben aktuell genug Probleme in der Ära nach Patriarch Roman Abramowitsch. Bliebe nur noch der neureiche FC Paris St. Germain, für den Geld keine Rolle spielt, weil es aus sprudelnden Ölquellen Qatars kommt. Aber auch die französischen Hauptstädter haben gerade genug hausgemachte Probleme: Die Ansprüche der Scheichs wurden – trotz Weltstars wie Lionel Messi und Neymar im Team – zum wiederholten Male in der Champions League nicht erfüllt, weswegen für die neue Saison Christophe Galtier von OGC Nizza verpflichtet wurde. Der Disziplinfanatiker will keinen dritten Mega-Stürmer, der wenig Lust auf anstrengendes Forechecking im gegnerischen Strafraum hat.
Die saudische 1. Liga ist keine Operettenliga
Laut welt.de und CNN Portugal möchten die Saudis diese aktuelle Hängepartie um Ronaldo nutzen, um ihn für einen Club in Saudi-Arabien zu verpflichten. Das unmoralische Angebot umfasst eine Gesamtsumme von 300 Mio. Euro. Eine Verpflichtung des Weltstars wäre das nächste große Kapitel beim Sportswashing, mit dem Golfstaaten für viel Geld Einfluss auf den Sport nehmen und ihr ramponiertes Image verbessern möchten. In der 1. Liga des Wüstenstaates spielen derzeit 16 Mannschaften. Den teuersten Spielermarktwert hat der Al-Hilal SFC, Meister in der abgelaufenen Saison, mit 60,7 Mio. Euro, gefolgt vom Al-Nasr FC mit 59,08 Mio. Euro.
Die wenigsten Fans haben auf dem Radar, dass Saudi-Arabien seine Fußball-Infrastruktur in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickelt hat. Um die Qualität in der 1. Liga kontinuierlich auszubauen, verstärken sich alle Teams für viel Geld mit Unterschiedsspielern aus dem Ausland. Diese Strategie zeigt Erfolgt, denn die saudische Nationalmannschaft konnte sich für die FIFA-WM in Katar qualifizieren und trifft am 22. November 2022 im ersten Gruppenspiel der Gruppe C auf Argentinien.
Und Cristiano Ronaldo? Der könnte sich mit dem Karriereplan B die nächsten zwei Jahre finanziell vergolden. Denn die saudische 1. Liga ist bereits seit langem keine Operettenliga mehr. Vier Monate Spielpraxis dürften dem Genie Ronaldo ausreichen, um bei der FIFA-WM in Katar mit guter Form für Portugal auflaufen zu können.