7. Juli 2022

Oliver Pocher mit Mega-Schmerzensgeld wegen Ohrfeige

Foto: Wikipedia von Sven Mandel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Box-Event von Felix Sturm geht juristisch in die 13. Runde

14.000 Zuschauer sollten die altehrwürdige Westfalenhalle zu Ehren von Felix Sturm zum Kochen bringen. Anlass: Der erste ernstzunehmende Box-Event nach Corona.

Im Nachhinein geriet der Boxkampf vom 26. März allerdings in den Hintergrund. Der Grund: Oliver Pocher hatte wieder mal allen die Schau gestohlen. Ohne Ansage – und sehr schmerzvoll für ihn. Das Nachspiel zu dieser merkwürdigen Box-Gala geht nun juristisch in die 13. Ringrunde.

Tatort 1: Westfalenhalle Dortmund, zwei Boxer, Testosteron, im Ring.

Der fünfmalige Ex-Weltmeister aus einer längst vergangenen Zeit, Box-Champ Felix Sturm, wollte sich mit einem Sieg gegen den Ungarn Istvan Szili die verbriefte Chance für einen Titelkampf im Supermittelgewicht sichern. Eigentlich schien alles klar! Sturms neuer Promoter war siegessicher, hatte bereits in der Veltins-Arena zwecks Reservierung für den nächsten Kampf um die IBO-Krone anfragen lassen. In den geistigen Laufwegen der Macher von LIB Boxpromotion war die volle „Donnerhalle“ der Schalker bereits ausverkauft und der inzwischen betagte Mittvierziger Sturm im dritten Frühling seiner Karriere. Aber manchmal kommt es einfach anders!

Sturm hat über 12 Runden alles gegeben, was er geben konnte. Für den allseits unterschätzten Szili war das aber schlichtweg zu wenig. Dieser war voll austrainiert, hat von Anfang bis zum Ende aggressiv Vollgas gegeben. Und wie zu erwarten, so einige Experten, hat er unsauber geboxt, um Sturms vermeintliche Vorteile im technischen Bereich zu eliminieren. Sturm war sichtlich überrascht von den ständigen Kopfstößen und Klammern. Was der Ringrichter wiederum komplett ignorierte. Sturm verbuchte sogar Mitleid – wegen eines derben Cuts über dem Auge, den ein Kopfstoß seines Gegners verursachte… Über die Hälfte des Kampfes war das erneute Comeback des gebürtigen Bosniers zusätzlich schwerst behindert. Denn Blut im Auge zu haben, ist für jeden Boxer höchst unangenehm…

Die Stimmung unter den schätzungsweise 3.500 Fans in der riesigen Halle war durchweg gut. Bis auf die zahlreichen VIPs, die auf das übliche Catering mit After-Party verzichten mussten. Der Veranstalter hatte sich kurzfristig entschlossen, die sonst üblichen Buffets abzusagen. Das führte vor dem Kampfbeginn zu einigen Tumulten, denn manch einer hatte als VIP gut 600 Euro für sein Ticket in Boxring-Nähe geblecht. Auch die zahlreichen VIP-Gäste der BILD-Zeitung und von BILD-TV, die Medienpartner des Kampfabends waren, guckten verdutzt aus der Wäsche, als sie zum Biertrinken erst mal im Außenbereich wie alle anderen in der Schlange vor den Kiosken stehen mussten. Soweit – so gut! Bzw. doch nicht so gut… Auf der Abschlusspressekonferenz hatten der Promoter und das Team um Sturm gegensätzliche Meinungen zur Bewertung des Kampfes, was anschließend zur Trennung führte. Nach dem ersten gemeinsamen Kampf, wohlgemerkt.

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Brutaler Schläger Fat Comedy (Quelle: YouTube Channel von BILD)

Tatort 2: Westfalenhalle Dortmund, Stars und Sternchen, Testosteron, am Ring.

Der Comedian, Schauspieler und Moderator Oliver Pocher gehörte auch zu den zahlreichen VIPs, die eingeladen waren und kostenlos in der ersten Reihe sitzen durften. Wobei das mit dem Sitzen im wahrsten Sinne der Worte nicht lange gut ging. Denn völlig unerwartet ging der selbsternannte TikTok-Star und Comedian Fat Comedy auf Pocher los und ballerte ihm eine mächtige Ohrfeige, die ihn schnurstracks aus dem Sitz katapultierte. Fußballtrainer-Legende Christoph Daum, der neben Pocher saß, zuckte dabei mit keiner Wimper… Viele kommentierten den Brutalo-Anschlag in den sozialen Netzen mit Häme gegenüber Pocher. Mehrheitlicher Tenor: „Hat er verdient, weil er selbst gerne unter der Gürtellinie austeilt!“ Man kann über Pocher jedoch sagen, was man will, ihn mögen oder nicht, aber hier wurde mehr als nur die rote Linie des Erträglichen überschritten. Körperverletzung mit medialer Begleitung geht gar nicht!

Schon am Kampfabend musste man sich fragen: Wie kommt ein „Möchtegern-Rapper“ ohne entsprechendes Ticket unkontrolliert direkt an den Ring? Haben die Sicherheitskräfte gepennt, wenn überhaupt welche da waren?

Diese Fragen dürften jetzt vor Gericht beantwortet werden. Denn einerseits ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen vorsätzlicher Körperverletzung, andererseits droht Fat Comedy ein zivilrechtliches Verfahren, bei dem es um 100.000 Euro Schmerzensgeld für Pocher geht. In Sachen Schmerzensgeld hat Pocher selbst bereits kostspielige Erfahrungen gemacht. Wegen einer mehrfachen öffentlichen Beleidigung in der Sendung „Wetten, dass…?“ musste er einer Zuschauerin zweimal Schmerzensgeld im hohen vierstelligen Euro-Bereich bezahlen. Gegen die AfD positionierte er sich mehrfach vehement – trotz immensen Drucks und Anfeindungen in den sozialen Netzen.

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