Sicherheitssysteme von Restube – finanziert via Seedmatch (Foto: Presse Seedmatch)
Der Wirtschaftsstandort Deutschland gilt in der globalen Betrachtung nicht unbedingt als „Burner“ für Startup-Gründungen. Die Gründungsquote ist im Ländervergleich relativ gering – obwohl die Rahmenbedingungen hierfür gar nicht so schlecht sind. Aber im Gegensatz zu den USA oder Israel ist die Risikobereitschaft, ins Unternehmertum zu wechseln, hierzulande erheblich weniger ausgeprägt. Unternehmerisches Scheitern ist in den USA kein persönliches Problem für den jungen Unternehmer – in Deutschland bleibt Entsprechendes beim Unternehmer als Makel hängen. Die Deutschen definieren sich mehrheitlich als Angestellte, mit sicherem Einkommen, Kranken- und Rentenversorgung.
Dennoch werden in Deutschland zig Milliarden Euro in deutsche Startups unterschiedlichster Branchen investiert. Laut Statista stieg im Jahr 2021 das Investitionsvolumen gegenüber dem gesamten Corona-Krisenjahr 2020 um mehr als das Dreifache. So wurden 2021 über 17 Mrd. Euro in deutsche Startups investiert. Dabei betrug der Anteil von Venture Capital für ca. 600 Startups rund 4 Mrd. Euro.
Gründerszene identifiziert sich mit Green Economy
Der Trend geht dabei in Richtung B-to-B- und digitale Geschäftsideen wie FinTech sowie in Unternehmenskonzepte, die sich auf Ökologie und Nachhaltigkeit fokussieren. Das gestiegene Umweltbewusstsein motiviert die Gründerszene. Viele junge Unternehmer möchten ihre Ideen von Green Economy verwirklichen. 2021 wurden in Deutschland 3.348 neue Unternehmen gegründet. Gegenüber dem Vorjahr beinhaltet das eine Steigerung von 11 %, so die Beratungsgesellschaft „Startupdetector“. Verteilt auf Branchen führen Gründungen in der Informations-/Kommunikationstechnologie (30,5 %), gefolgt von Medizinwirtschaft und Gesundheitswesen (10,6 %).
Laut Deutschem Startup-Monitor finanzieren sich 16% der Jungunternehmer durch die Aufnahme eines Bankdarlehens. Diese konservative Finanzierungsmöglichkeit beinhaltet den Spitzenwert gegenüber Alternativen.
Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) mit Standort in Bonn ist ein Venture Capital Investor für innovative Technologien und Geschäftsmodelle. Der eigene Anspruch: mit den Ideen der besten Gründerinnen und Gründer ganze Industrien revolutionieren und das Leben der Menschen verbessern.
Deutsches Venture Capital im Rahmen von Private Public Partnership
Hinter dieser biophilen Botschaft steckt natürlich ein gutes Stück Politik: Zu den Investoren gehören neben dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der KFW Capital zahlreiche Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Auszug gefällig? Mit Bosch, Dräger, Evonik, Fraunhofer, Haniel, Volksbank, Price Waterhouse, Qiagen, SAP, Wacker-Chemie, Werhahn Group, Bayer, Altana etc. ein geballtes Stück deutsche Wirtschafts- und Innovationskraft. HTGF hat seit Gründung im Jahr 2005 670 Startups aus den Bereichen Industrial Tech, Digital Tech sowie Life Sciences und Chemie finanziert. Darunter wurden 150 Exits realisiert inklusive diverse Börsengänge. Der aktuell vierte Seedfonds beinhaltet Zusagen von 400 Mio. Euro der Kapitalgeber aus Wirtschaft und Öffentlicher Hand. Die Privaten – 40 Unternehmen – steuern hierzu 130 Mio. Euro bei.
Investitionen mit hoher Rendite oder Totalschaden
Viele Jungunternehmer finanzieren sich inzwischen über innovatives Crowdinvesting. Das bedeutet: Möglichst viele Menschen investieren gemeinsam in ein Projekt und profitieren dann vom wirtschaftlichen Erfolg. Der große Vorteil für die Gründer: Im Gegensatz zu klassischen Investoren müssen bei dieser Art der Finanzierung keine Gesellschaftsanteile abgegeben werden.
Die bekanntesten und größten Plattformen sind Seedmatch und Companisto. Gut 70 Mio. Euro Investorengelder konnte Seedmatch, gegründet 2011 in Dresden, über seine Onlineplattform an präsentierte Geschäftsideen und Gründer vermitteln. Für diesen Erfolg stehen bis heute 176 Finanzierungsrunden mit gut 77.000 Nutzern dieser Plattform. Der Vorteil für Investoren: Bereits mit kleinem Budget ab 250,00 Euro ist man als Geldgeber aktiv dabei und kann auf vernünftige Renditen von durchschnittlich 16 % p.a. hoffen. Die eigene Academy navigiert den potenziellen Investor durch die Welt der Unternehmensinvestments. Und das ohne Gebühren zahlen zu müssen.
Knallhartes Auswahlverfahren für Startups beim Crowd-Funding
Durchschnittlich scheitern in Deutschland mehr als 30 % der Neugründungen innerhalb von drei Jahren nach Gründung. Bei Seedmatch liegt die Ausfallquote nach eigenen Angaben bei unter 20 %. Die relativ hohen Erfolgschancen beim Investment über Seedmatch liegen in der Qualifikation für diese Plattform. Bis zu 2.000 Startups bewerben sich alljährlich – aber nur 2 % werden nach diversen Auswahlprozessen für eine Zusammenarbeit ausgewählt. Diese Crowd-Invest-Plattform gehört zur OneCrowd-Gruppe, die auch die Onlineportale Econeers und Mezzany betreibt.